Welt:
In der letzten Wochen sind die Getreidepreise etwas unter Druck geraten. So hat sich das Wetter in
Europa und auch in den USA etwas verbessert. Außerdem gibt es Gespräche wie die Exporte aus
der Ukraine vorangebracht werden können.Der Kreml erklärt Gesprächsbereitschaft will aber sicher
auch eigene Interessen durchsetzen. In den kommenden Tagen sollen Gespräche auf höchster
Ebenen in der Türkei stattfinden. Die EU hat sich gestern auf ein weitreichendes Embargo gegen
russisches Öl geeinigt. Dieses betrifft Lieferungen auf dem Seeweg und damit rund zwei Drittel der
bisherigen russischen Ölimporte in die EU. Ausgenommen sind Öllieferungen über die Druschba-
Pipeline. Wenn Polen und Deutschland bis zum Jahresende wie angekündigt auch diese einstellen,
würde die EU ihre Ölimporte aus Russland um 90% reduzieren. Mit den steigenden Notierungen
können sich in einem schwachen Agrarsegment die Pflanzenöle und Raps heute ganz gut halten.
Europa:
In Frankreich soll es nun in den kommenden Tagen etwas mehr regnen. Die Märkte haben aber
auch im physischen Handel gedreht: zusätzlich zu den fallenden Börsenkursen fallen auch die
Prämien bei den Mühlen/Verarbeitern. Getreide der alten Ernte lässt sich nur noch ex Ernte
gleichpreisig mit der neuen Ernte vermarkten. Insgesamt gibt es aktuell keinen „Zug“ auf Getreide.
Die Stimmung hat in den letzten Wochen komplett gedreht.
Schwarzmeer-Region:
SovEcon schätzt die neue Maisernte der Ukraine auf 27 Mio. t (vs. USDA 19,5 Mio t!) und Weizen
auf 22,2 Mio t (USDA 21,5 Mio.t). Allerdings spricht SovEcon von einer um 10 % langsameren
Sommerweizenaussaat in Russland. Die Landwirte in der Ukraine sitzen auf hohen Lagerbeständen
und sehen Probleme die kommende Ernte adäquat einzulagern. Die Inlandspreise in der Ukraine
sind daher mächtig unter Druck.